Felgen eintragen lassen
Das Angebot an Serienfelgen reicht oft nicht aus, um die gewünschte Optik am Auto zu erzielen. In solchen Fällen greifen viele zu Zubehörfelgen mit breiteren Maßen, die dem Fahrzeug ein individuelles Aussehen verleihen. Wichtig: Diese Felgen müssen in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden, um die Straßenzulassung zu sichern. Was Du bei der Eintragung und den rechtlichen Vorgaben beachten musst, erfährst Du in unserem umfassenden Ratgeber.
Wichtiger Tipp: Originale Felgen oder Kompletträder kaufen – dann ist keine Eintragung nötig!
Inhaltsverzeichnis
Müssen originale Felgen eingetragen werden?
Muss ich originale Felgen eintragen lassen oder benötigen diese eine ABE oder Teilegutachten? Tony erklärt Dir in diesem Video kurz und knapp, was Du wissen musst!
Alles Wichtige zur Kennzeichnung von Alufelgen
Bevor Du Alufelgen für Dein Fahrzeug auswählst, ist es wichtig, die Kennzeichnungen und deren Bedeutung zu verstehen. Diese Angaben helfen Dir sicherzustellen, dass die Felgen sowohl mechanisch passen als auch für Dein Fahrzeug zugelassen sind.
Erklärung der Kennwerte
Beispiel einer Felgenbezeichnung: 7,5 J × 16 H2 ET 20, LK 5 × 100
1. 7,5 J × 16 = Felgengröße
Die Felgengröße besteht aus Breite und Durchmesser, beide in Zoll angegeben. Eine Felge mit der Bezeichnung 7,5 × 16 hat eine Breite von 7,5 Zoll und einen Durchmesser von 16 Zoll. Der Felgendurchmesser entspricht dem Innendurchmesser des passenden Reifens. Das "J" steht für die Bauart und Größe des Felgenhorns und ist der gängigste Typ.
2. H2 = Hump
Der Hump ist ein Wulst auf der Felge, der ein Abrutschen des Reifens bei schneller Kurvenfahrt verhindert. Die Zahl 2 bedeutet, dass die Felge beidseitig mit einem Hump versehen ist.
3. ET 20 = Einpresstiefe
Die Einpresstiefe von +20 mm beschreibt den Abstand zwischen der Felgenmitte und der Auflagefläche des Radflansches. Ein positiver Wert zeigt, dass die Auflagefläche nach außen verschoben ist. Ein negativer Wert bedeutet, dass sie weiter innen liegt.
4. LK 5 × 100 = Lochkreis
Der Lochkreis beschreibt die Anzahl und Anordnung der Befestigungslöcher. In diesem Beispiel hat die Felge fünf Befestigungslöcher, die in einem Durchmesser von 100 mm um den Mittelpunkt der Felge angeordnet sind. Weitere Informationen zu den Felgenbezeichnungen findest Du hier.
Sonstige Bezeichnungen
Teilweise wird in Verbindung mit der Bezeichnung von Alufelgen ein weiterer Wert angegeben, der meist mit den Buchstaben „MZ“ abgekürzt wird. Es handelt sich hierbei um die Mittellochzentrierung (daher das Kürzel MZ), welche auch als Nabenbohrung bezeichnet wird. Diese Bohrung muss mit dem Außendurchmesser der Radnabe übereinstimmen, damit das Rad montiert werden kann. Ein gängiger Wert ist z. B.: MZ 57.
Umrüstung des Fahrzeugs auf eine neue Rad-Reifenkombination
Vielen Autofahrern ist die ab Werk angebotene Kombination aus Felgen und Reifen nicht sportiv genug bzw. gefällt ihnen von der Optik nicht. Zudem wird die Werksbereifung oft als zu schmal empfunden. Kein Wunder also, dass nahezu jeder dritte Autofahrer irgendwann sein Fahrzeug auf eine neue Rad- und Reifenkombination umrüstet. Doch was ist hierbei zu beachten?
Am einfachsten hast Du es, wenn Du eine Rad- und Reifenkombination verwendest, die bereits vom Hersteller für Dein Fahrzeug freigegeben ist. Diese Kombinationen sind im Fahrzeugschein bzw. der Zulassungsbescheinigung Teil 1 vermerkt. Wichtig: Seit der Umstellung auf die neue Zulassungsbescheinigung (Teil 1 & 2) wird im Fahrzeugschein – also in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 – nur noch die gängigste Rad- und Reifenkombination aufgelistet. Alle weiteren zugelassenen Kombinationen finden sich in der Zulassungsbescheinigung Teil 2, die früher als „Fahrzeugbrief“ bekannt war.
Wenn Du eine solche, vom Hersteller genehmigte Rad- und Reifenkombination verwendest, kannst Du die Räder direkt montieren lassen und musst nichts weiter tun. Etwas mehr Aufwand ergibt sich, wenn Räder montiert werden sollen, die vom Hersteller nicht für das betreffende Fahrzeug freigegeben sind. In diesem Fall müssen die neuen Felgen und Reifen in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden, was im Rahmen einer TÜV-Abnahme geschieht. Dazu benötigst Du ein entsprechendes Gutachten für die Felgen. Gegebenenfalls sind Anpassungen wie das Umlegen der Kotflügelkanten oder das Montieren von Verbreiterungen an den Kotflügeln notwendig, damit die Konstruktion der Straßenverkehrsordnung entspricht.
Die Einzelabnahme als „letzter Ausweg“
Du möchtest Felgen auf Deinem Wagen fahren, die eigentlich nicht für diesen Fahrzeugtyp zugelassen sind oder über kein entsprechendes Gutachten verfügen? Um auch damit gesetzeskonform unterwegs zu sein, bleibt Dir in der Regel nur die Eintragung per Einzelabnahme. In diesem Fall prüft ein Sachverständiger die Teile und deren Anbau und erteilt seine Zustimmung, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. So darf insbesondere die Verkehrssicherheit nicht gefährdet sein.
Du musst allerdings wissen: Einzelabnahmen sind sehr teuer! Um einen Satz Felgen mit Reifen derart eintragen zu lassen, können mehrere hundert Euro an Gebühren fällig werden. Bedenke dies, bevor Du leichtfertig Felgen für Deinen Wagen kaufst.
Tipps für den Felgenkauf ohne Eintragungsprobleme
Das Angebot an Alufelgen auf dem Markt ist riesig. Sie sind die beliebtesten Zubehörteile für Fahrzeuge und können sowohl für Kleinwagen als auch für Luxuslimousinen, Geländewagen und Sportwagen erworben werden. Ist das Fahrzeug nicht bereits ab Werk mit Alurädern ausgerüstet, bietet sich ein Nachrüsten an. Solche Nachrüstlösungen sind oftmals günstiger als die ab Werk angebotenen Aluräder. Doch wo kauft man Alufelgen am besten, um keinen Ärger und keine Kosten für Eintragungen zu haben? Hier unsere Tipps:
Felgen beim Markenhändler kaufen
Wenn das Fahrzeug nicht bereits vom Hersteller mit Alufelgen ausgestattet ist, können diese beim Markenhändler erworben und gleich montiert werden. Der Vorteil: Meist handelt es sich um Felgen, die hinsichtlich des Lochkreises und der Größe für das jeweilige Fahrzeug konzipiert sind. Es gibt keine Probleme mit Passgenauigkeit, Freigaben und TÜV-Eintragungen. Nachteil: Die Auswahl ist begrenzt, und die Original-Alufelgen vom Hersteller sind oft teurer als jene aus dem Zubehörhandel.
Felgen im Zubehörhandel kaufen
Im Zubehörhandel, also bei freien Händlern und Werkstattketten, gibt es ein großes Angebot an Alufelgen. Oft ist eine Werkstatt angeschlossen, in der die Felgen montiert werden können. Ein Vorteil ist der günstigere Preis gegenüber Markenhändlern. Zudem hat man hier eine große Auswahl. Du musst jedoch darauf achten, das passende Rad mit entsprechender Zulassung zu wählen.
Felgen online kaufen
Die größte Auswahl findest Du im Internet, z. B. bei or24.de. Hier kannst Du zwischen vielen Designs und Größen wählen. Die Angebote lassen sich nach Größe und Fahrzeugmodell filtern, was die Suche vereinfacht. Ein Vorteil sind die niedrigeren Preise, da teure Ladengeschäfte und Lagerhaltung entfallen. Oft werden ABEs und Gutachten mitgeliefert, wodurch eine Einzelabnahme entfällt.
Fazit
Schöne Felgen werten Dein Fahrzeug optisch auf und können das Fahrverhalten verbessern. Wenn Du Dich für Originalfelgen entscheidest, profitierst Du in der Regel von einfacher Montage ohne zusätzliche Eintragungen. Bei Zubehörfelgen solltest Du darauf achten, dass diese über eine ABE verfügen oder ein Gutachten vorliegt, um sie problemlos eintragen zu lassen. Eine Eintragung ist wichtig, um die Betriebserlaubnis Deines Fahrzeugs zu gewährleisten und mögliche Strafen zu vermeiden. Plane daher vor dem Kauf ein, ob eine Eintragung nötig ist, und berücksichtige die damit verbundenen Kosten.
Der Kauf bei einem Markenhändler, im Zubehörhandel oder online bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Während Originalfelgen vom Hersteller meist teurer, aber unkomplizierter sind, bietet der Zubehörhandel eine größere Auswahl zu günstigeren Preisen – jedoch mit mehr Eigenverantwortung bei der Eintragung. Der Onlinekauf überzeugt durch ein großes Angebot und günstige Preise, erfordert aber genaue Prüfung der Unterlagen und Gutachten. Wäge Deine Optionen ab und entscheide, was für Deine Bedürfnisse am besten ist.
Zusammengefasst: Informiere Dich gut, plane vorausschauend und genieße dann die neuen Felgen an Deinem Fahrzeug – sicher und legal auf der Straße.
FAQ – Häufige Fragen
Nein, originale Felgen, die vom Fahrzeughersteller freigegeben sind, benötigen in der Regel keine Eintragung. Sie sind bereits in den Fahrzeugpapieren vermerkt oder durch eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) abgedeckt.
Felgen müssen eingetragen werden, wenn sie nicht in den Fahrzeugpapieren aufgeführt sind und keine ABE vorliegt. Eine Eintragung erfolgt nach einer TÜV-Abnahme, um die Sicherheit und die Konformität zu bestätigen.
Die Kosten für eine TÜV-Eintragung variieren, liegen aber meist zwischen 80 und 150 Euro. Der genaue Preis hängt von der Komplexität der Prüfung und der Region ab.
Für eine Felgeneintragung benötigst Du ein Gutachten der Felgen und die Fahrzeugpapiere. In einigen Fällen kann auch ein Unbedenklichkeitsnachweis erforderlich sein.
Wenn Felgen ohne erforderliche Eintragung verwendet werden, erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Das kann zu Bußgeldern und Problemen bei der Versicherung führen.
Nein, eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) erlaubt die Nutzung ohne zusätzliche Eintragung. Ein Gutachten bestätigt die technische Prüfung und erfordert eine Eintragung beim TÜV.
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