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Wenn man den schleichenden Luftverlust eines Reifens an seinem Fahrzeug nicht bemerkt, kann das fatale Folgen haben. Aber woher kommt dieser Luftverlust? Wie kommt man ihm auf die Spur und wie misst man den Luftdruck richtig? Was passiert, wenn zu viel Luft im Reifen ist? Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema Luftverlust bei Reifen wollten wir hier etwas genauer auf den Grund gehen.
Inhaltsverzeichnis
Der Reifen gehört zu den wichtigsten Elementen des Fahrzeugs. Deshalb müssen Autofahrer besonders viel Rücksicht auf die Reifen nehmen und diese pflegen. Geschieht dies nicht, drohen Schäden, die einen schleichenden Luftverlust nach sich ziehen können. Hier einige Ursachen für einen solchen Luftverlust:
Nach einer gewissen Lebensdauer verflüchtigen sich die Weichmacher aus dem Reifengummi und das Material härtet aus. Als Folge treten Risse auf, durch die die Luft schleichend entweichen kann.
Expertentipp: Du solltest Deine Reifen nach einer Lebensdauer von sechs Jahren austauschen (unabhängig vom noch vorhandenen Restprofil), damit das Fahrzeug jederzeit die besten Fahreigenschaften behält.
Ein klassischer Faktor, der für schleichenden Luftverlust in den Reifen sorgen kann, sind Fremdkörper und Risse im Reifen. Vielleicht hast Du es selbst schon erlebt: Ein Reifen an Deinem Wagen verliert langsam Luft. Nachdem Du genauer nachgesehen hast, bemerkst Du einen Nagel oder eine Schraube im Reifen. Auch bei scharfkantigen Randbegrenzungen etc. ist Vorsicht geboten: Entsprechende Risse auf der Lauffläche oder an den Reifenflanken können ebenfalls für einen schleichenden Luftverlust sorgen.
Bordsteinkanten bergen hohes Risiko für Autoreifen, denn das falsche Auffahren kann den Reifen enorm beschädigen. Bordsteinkanten sollten immer langsam und in möglichst stumpfem Winkel angefahren werden, um jeglichen Schaden zu vermeiden. Auch beim Parken am Bordstein sollte das Einquetschen der Reifen vermieden werden.
Wird ein Bordstein mit zu hoher Geschwindigkeit oder im spitzen Winkel überfahren, besteht die Gefahr, dass es zu einem Stoßbruch kommt. Solch ein Schaden kann mit Hilfe von Ausbeulungen in der Reifenflanke identifiziert werden. Durch einen Stoßbruch kann der Reifen langsam Luft verlieren, was bei hohem Tempo und hoher Beladung zu einem erhöhten Unfallrisiko führen kann. Bei Verdacht auf einen Reifenschaden solltest Du den Reifen sofort von einem Reifenspezialisten untersuchen lassen.
Neben Bordsteinkanten können Schlaglöcher ebenfalls großen Schaden anrichten. Vor allem nach dem harten Winter sind die Straßenbeläge zerstört und das ein oder andere Schlagloch ist entstanden. Besonders nachdem es geregnet hat, solltest Du keinesfalls durch ein Schlagloch fahren, da Du aufgrund des Wassers nicht abschätzen kannst, wie tief das Loch ist.
Gerade nach einer längeren Autofahrt ist es wichtig, die Reifen zu checken. Spitze Gegenstände wie Nägel können sich in den Reifen bohren und so zu einem schleichenden Plattfuß führen. Um einen schleichenden Luftverlust überhaupt zu bemerken, solltest Du den Luftdruck der Reifen regelmäßig zu prüfen, am besten bei jedem Tanken. Beachte dazu das nächste Kapitel „Wie wird der Reifendruck richtig gemessen?“.
Gehen wir also davon aus, dass Du einen langsamen, aber stetigen Luftverlust an Deinem Fahrzeug bemerkt hast. Doch was jetzt? Nun ist eine systematische Fehlersuche angesagt!
Nehme zunächst alle Reifen in Augenschein. Kannst Du Risse, Beulen oder Fremdgegenstände (z. B. Schrauben, Nägel etc.) entdecken? Ist das Gummi generell porös? Suche nicht nur die Laufflächen, sondern auch Außen- und Innenflanken der Reifen genau nach Fehlerquellen ab. Findest Du nichts und der Reifen verliert trotzdem noch Luft, ist eine Fahrt zur Fachwerkstatt angesagt.
Der Reifendruck ist ausschlaggebend für die Verwendungsfähigkeit eines Reifens und muss deshalb regelmäßig geprüft werden. Besonders vor einer Langstreckenfahrt wird empfohlen, den Reifendruck zu prüfen und gegebenenfalls mehr Luft in die Reifen zu pumpen, damit der Druck das Gewicht des Gepäcks ausgleichen kann. Falscher Reifendruck führt zu erhöhtem Verbrauch, Versagen des Reifens und hohem Verschleiß. Gleichzeitig wirkt sich der Reifendruck auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs aus. Die passenden Reifendruck-Vorgaben des Herstellers findest Du meistens auf der Innenseite des Tankdeckels.
Als Einheit für den Reifendruck wird die Einheit bar angegeben. Dabei wird nicht der absolute Druck angegeben, sondern der Überdruck im Verhältnis zum Umgebungsdruck. Wenn die Reifendruckangabe 2,2 bar beträgt, liegt der Reifendruck 2,2 bar über dem Umgebungsdruck von ca. einem bar. Der absolute Reifendruck ist somit 3,2 bar. Die Reifenfüllgeräte an Tankstellen zeigen lediglich den relativen Reifendruck an, der auch in den Fahrzeugpapieren und auf dem Tankdeckel genannt wird.
Die Angaben der Reifen- oder Fahrzeughersteller beziehen sich immer auf den kalten Reifen. Mit zunehmender Fahrstrecke und -geschwindigkeit erwärmt sich der Reifen. Nach einer Autobahnfahrt dehnt sich das Gas wegen der Erwärmung aus und der Reifendruck steigt um ca. 0,3 bar.
Wenn Deine Reifen nicht den vorgegebenen Reifendruck aufweisen, zieht das verheerende Folgen in puncto Sicherheit nach sich. Hier eine kurze Übersicht:
Wenn Du Dein Auto lange Zeit irgendwo stehen gelassen hast und feststellst, dass ein oder mehrere Reifen relativ platt sind, dann müsstest Du eigentlich den jeweiligen Reifen, sofern er noch in Ordnung ist, abmontieren und mit einem anderen Auto zur nächsten Tankstelle fahren, um den Luftdruck zu korrigieren. Diesen Aufwand kannst Du Dir sparen, wenn Du eine gute Fahrradpumpe zur Hand hast. Dabei gibt es einige Dinge zu beachten.
Ein nachvollziehbares Beispiel ist der platte Reifen im Urlaub. Hängen die Fahrräder ohnehin an der Anhängerkupplung, hast Du irgendwo sicherlich auch eine Fahrradpumpe verstaut. Wenn es sich dabei nicht um eine kleine Handpumpe handelt, sondern um eine Fuß- oder Standpumpe mit ausreichender Bar-Leistung und einem Manometer, kannst Du damit theoretisch den an Luftarmut leidenden Reifen wieder befüllen. Ein Standkompressor, wie er zum Beispiel auch im Profi-Radsport verwendet wird, eignet sich dafür besonders gut. Einige dieser Pumpen können bis zu 14 Bar Luftdruck erzeugen, da der Reifendruck eines Fahrrads deutlich über dem eines Autoreifens liegt.
Zwei Dinge sind dabei allerdings vorausgesetzt. Zum einen sollte die Pumpe über den passenden Ventilaufsatz verfügen, weil zum Aufpumpen eines Autoreifens das jeweilige Ventil mechanisch eingedrückt werden muss (allein über den Luftdruck, wie beim Fahrrad, ist das nicht möglich). Zum anderen brauchst Du eine gute Ausdauer und viel Geduld. Gerade bei großen Reifen, in denen ein hoher Druck aufgebaut werden soll, pumpt man sich unter Umständen für ein bis zwei Stunden die Seele aus dem Leib. Eine solche Pumpe nimmt im Reisegepäck kaum Platz weg und kann sogar am Fahrradträger über eine gesonderte Halterung befestigt werden.
Einem langsamen Luftverlust solltest Du unbedingt auf den Grund gehen. Wenn es Dir unterwegs passiert, versuche vorübergehend Luft in den Reifen zu bekommen und fahre vorsichtig weiter. Achte außerdem darauf, potentielle Gefahrenquellen wie etwa zu alte Reifen zu eliminieren. Es ist außerdem ein großer Vorteil, wenn Du in der Lage bist, den Räderwechsel selbst durchführen zu beherrschen.
Wenn der Reifen Luft verliert, gelten drei Schritte: Ursachenfindung, provisorische Behebung und Reparatur beziehungsweise Austausch des Reifens. Häufige Ursachen für einen Luftdruckverlust sind Fremdkörper oder Alterungsschäden. Der Reifen kann mit einer Luftpumpe manuell aufgepumpt und mit einem Pannenset notdürftig geflickt werden. Die Pumpe muss über das richtige Ventil verfügen und ausreichend Druck erzeugen. In der nächsten Werkstatt solltest Du den Reifen erneut prüfen und gegebenenfalls reparieren oder ersetzen lassen.
Als normal gilt ein Reifendruck-Verlust von maximal 0,1 bis 0,3 bar pro Monat. Er entsteht durch die natürliche Durchdringung des Reifens durch die enthaltene Luft – auch Permeation genannt. Liegt der Reifendruck-Verlust über diesem Maximalwert, solltest Du die Ursache ermitteln und beheben.
Überschreitet der Druckverlust eines Reifens den Normalwert (maximal 0,1 bis 0,3 bar pro Monat), solltest Du ihn nicht mehr fahren. Schon kleine Abweichungen zum empfohlenen Wert können das Kurvenverhalten und den Bremsweg des Fahrzeugs negativ beeinflussen. Bei hohen Geschwindigkeiten können Reifen mit zu geringem Druck platzen. Die (kurze) Fahrt zur nächsten Werkstatt ist mit Druckverlust noch möglich, sofern Du diesen notdürftig ausgleichen kannst.
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