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Für viele Laien ist die Größenbezeichnung eines Reifens eine Wissenschaft für sich. Besonders ein Wert sorgt dabei immer wieder für Verwirrung: der Reifenquerschnitt. Worum es dabei genau geht und welche Einflüsse der Querschnitt auf das Fahrverhalten hat – all das erklärt Dir dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Die typische Größenbezeichnung eines PKW-Reifens lautet z. B.: 205/50 R16 87W. Dabei steht die Zahl hinter dem Querstrich – in diesem Fall also die 50 – für den Reifenquerschnitt.
Hierbei handelt es sich um das Verhältnis von Höhe zu Breite des Reifens. Die Angabe erfolgt in Prozent. Beispiel: Die Zahl 50 bedeutet, dass die Höhe des Reifens halb so groß ist wie die Breite. Ergo folgt: Je kleiner die Zahl, desto niedriger fällt die Reifenflanke aus. So messen die üblichen Reifen moderner, sportlicher PKW heute z. B. 225/45 R17 oder 255/35 R20.
Erklärung des Beispiels 255/35 R20:Diese Reifengröße wird häufig bei größeren Sportwagen oder SUVs verwendet, die eine niedrigere Reifenflanke für bessere Straßenlage und optische Ästhetik bevorzugen.
Übrigens: Das Querschnittsverhältnis wird ermittelt, wenn der Reifen auf den maximalen Luftdruck aufgepumpt sowie auf die zugelassene Messfelge montiert und unbelastet ist.
Früher wurden Reifen, die ein Querschnittsverhältnis von unter 80 % aufwiesen, als Niederquerschnittsreifen bezeichnet. Heute gilt: Sofern das Verhältnis von Reifenbreite zu Reifenquerschnitt bei 50 oder darunter liegt, spricht man von einem Niederquerschnittsreifen bzw. von einem Breitreifen.
Generell gilt: Ein Reifen mit einem niedrigeren Querschnittsverhältnis reagiert auf die Seitenkraft wirksamer als ein Reifen mit einem höheren Querschnittsverhältnis. Das Querschnittsverhältnis beeinflusst die Lenkstabilität. Je kürzer die Seitenwand oder je geringer das Querschnittsverhältnis, desto schneller wird die Lenkeingabe vom Rad auf die Lauffläche übertragen. Das Ergebnis ist ein schnelleres Lenkansprechen.
Das Seitenverhältnis wirkt sich auch auf die Aufstandsfläche der Lauffläche aus. In der Regel erzeugt ein Niederquerschnittsreifen eine breitere Lauffläche. Diese breitere Laufflächenauflagefläche erzeugt wiederum eine steifere Aufstandsfläche, die Verformungen reduziert und eine verbesserte Kurventraktion bietet.
Das Querschnittsverhältnis wirkt sich auch auf die Fahrstabilität aus. Ein Niederquerschnittsreifen hat in der Regel eine größere Fahrstabilität als ein Reifen mit Standardquerschnittsverhältnis von 75 % oder mehr.
Insgesamt ergeben sich folgende Vorteile eines Niederquerschnitts- bzw. Breireifens gegenüber einem schmaleren Reifen mit höherer Flanke:
Es wurde bereits angeschnitten: Die altertümlichen PKW-Reifen mit einem 70er- oder gar 80er-Querschnitt werden heute allenfalls noch für Young- und Oldtimer verwendet, moderne Fahrzeuge fahren so gut wie immer auf Niederquerschnittsreifen bzw. Breitreifen. Doch warum ist das so?
Hier ist vorrangig die Optik als ausschlaggebender Faktor zu nennen. Moderne Fahrzeuge sollen sportlich, bullig und elegant aussehen, was mit den früher verwendeten „Wulstreifen“ nicht machbar ist. Stattdessen kommen möglichst große Felgen zum Einsatz, vorzugsweise aus Aluminium. Der Reifen soll dabei wo wenig wie möglich sichtbar sein, was nur durch einen geringen Querschnitt zu erreichen ist. Die dadurch entstehende Optik ist mittlerweile sehr beliebt – sogar bei SUVs, die ja eigentlich auf höheren Reifen fürs Gelände stehen sollten.
Ebenso wie herkömmliche Reifen benötigen auch Niederquerschnittsreifen einen spezifischen Reifendruck. Bei diesen speziellen Reifen ist es jedoch umso wichtiger, dass die Angaben des Herstellers genau eingehalten werden. Ein zu hoher Druck im Reifen führt zu schlechterem Fahrkomfort und weniger Fahrsicherheit, ein zu niedriger Druck kann die Reifen aufgrund von Überhitzung beschädigen.
Sofern Du den Druck exakt an die jeweiligen Anforderungen anpasst, ergibt sich ein engerer Kontakt zum Fahrzeug und eine größere Kontrolle über den Wagen. So lässt sich das Fahrgefühl verbessern, und der Wagen ist dank der größeren Auflagefläche leichter zu steuern.
Den genannten Vorteilen stehen – wie fast immer – auch ein paar Nachteile gegenüber. So sind Niederquerschnittsreifen und Breitreifen in der Regel deutlich teurer als die klassischen PKW-Reifen in schmalerer, höherer Bauweise.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch den Komfortverlust. Dazu musst Du wissen: Die Federung Deines Wagens fällt aufgrund der geringeren Höhe der Reifenflanke entsprechend schlechter aus. Schuld daran ist die geringere Möglichkeit zur Eigenfederung des Reifens. Kein Wunder: Bei geringer Flankenhöhe bleibt einfach nicht mehr viel Platz, damit der Reifen die Stoßenergie aufnehmen kann. Da Breitreifen zudem oft eine besondere Materialmischung aufweisen, kann es zu erhöhtem Verschleiß, mehr Kraftstoffverbrauch sowie lauteren Abrollgeräuschen kommen.
Achtung: Die extrem niedrigen Seitenwände eines Niederquerschnittreifens begünstigen Beschädigungen am Reifen selbst und an der Felge, die beim Zusammenstoß mit einer Bordsteinkante entstehen.
Zunächst einmal gilt es, Reifen mit dem passenden Geschwindigkeitsindex zu erwerben. Werfe dazu einen Blick auf die eingetragene Höchstgeschwindigkeit Deines Wagens im Fahrzeugbrief oder -schein. Der auf dem Reifen angegebene Index bzw. die daraus resultierende Maximalgeschwindigkeit dürfen grundsätzlich höher sein als die im Fahrzeugschein eingetragene Höchstgeschwindigkeit, jedoch nicht niedriger. Die einzige Ausnahme hierbei stellen Winterreifen dar. In diesem Fall kannst Du auch auf Reifen mit einem geringeren Geschwindigkeitsindex zurückgreifen. Bedenke aber, dass Du dann nicht schneller als die zulässige Geschwindigkeit fahren darfst.
Bei der Umrüstung und dem Reifenkauf musst Du einige Vorgaben beachten. Unter anderem muss ausreichend Platz zwischen Reifen und Kotflügel sein, damit keine Probleme beim Lenken oder Einfedern entstehen. Achte sorgfältig auf die Fahrzeugspezifikation bezüglich Last und Geschwindigkeit. Überprüfe auch den Abrollumfang und die Breite der Felgen gemäß den Empfehlungen der Experten.
Der Reifenquerschnitt ist mitnichten nur ein optischer Faktor bei Autoreifen. Er beeinflusst auch direkt das Fahrverhalten und diverse andere Faktoren. Wähle daher sorgsam aus, welchen Querschnitt die Reifen Deines Wagens haben sollen.
Der Reifenquerschnitt ist das Verhältnis von Höhe zu Breite des Reifens, angegeben als Prozentsatz.
Ein niedriger Reifenquerschnitt verbessert die Lenkpräzision und Fahrstabilität, kann jedoch den Fahrkomfort verringern.
Niederquerschnittsreifen bieten bessere Kurvenstabilität, präziseres Handling und eine sportlichere Optik.
Ja, sie können den Fahrkomfort reduzieren und sind anfälliger für Beschädigungen bei Schlaglöchern.
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