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Richtiger Reifendruck bei Autoreifen

Richtiger Reifendruck bei Autoreifen

Lesezeit: 5 Min.
Autor: OR24
12.06.2023
Ohne den richtigen Luftdruck in den Reifen Deines Fahrzeugs bist Du nicht sicher auf der Straße unterwegs. Aus diesem Grund ist es so wichtig, den Luftdruck regelmäßig zu prüfen und - wenn nötig - anzupassen. Alles, was Du sonst noch zum Luftdruck bzw. zur Reifendrucktabelle wissen musst, erfährst Du in diesem Artikel.

Was ist der Kaltfülldruck?

Zunächst einmal gilt: Die Angaben zum Reifendruck seitens des Hersteller betreffen immer den sogenannten Kaltfülldruck. Der Kaltfülldruck ist der Luftdruck vor dem Fahren und dem Aufwärmen der Reifen. Der empfohlene Kaltfülldruck ist in der Betriebsanleitung und auf dem Plakat (oder Aufkleber) angegeben, das an der Türkante, der Säule, der Handschuhfachklappe oder der Tankklappe Deines Fahrzeugs angebracht ist. Studien zeigen: 40 % der Personenkraftwagen haben mindestens einen Reifen mit einem zu geringen Fülldruck.

Die Bedeutung des richtigen Reifendrucks

Warum ist falscher Reifendruck so gefährlich?

„Der Reifen deines Wagens sieht ein wenig platt aus“, hat bestimmt jeder von uns schon einmal zu hören bekommen. Soweit solltest Du es aber nicht kommen lassen. Und auch wenn die regelmäßige Kontrolle des Luftdrucks nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen zählt, sichert sie Dich vor diversen Problemen ab. Zu niedriger Luftdruck verbraucht mehr Benzin bzw. Diesel, verschlechtert das Fahrverhalten und führt im schlimmsten Fall zu einem Reifenplatzer. Der ADAC warnt deshalb vor folgenden Punkten:

  • Weniger Sicherheit beim Fahren! Ein Versuch des ADAC zeigt es deutlich. Wird der vorgeschriebene Luftdruck um 0,5 Bar unterschritten, spürt dies der Fahrer anhand der Fahreigenschaften seines Autos. Die Spur kann nicht mehr so leicht gehalten werden, und in Kurven wird es besonders gefährlich. Der verlängerte Bremsweg erhöht zudem das Unfallrisiko.
  • Weniger Grip! Zu wenig Luft belastet, je nach Kurvenrichtung, ein Vorderrad besonders stark. Noch schlimmer wird das Gefühl bei nasser Fahrbahn. Die Haftung zum Boden kann schlagartig wegfallen. Im Beispiel mit 0,5 Bar weniger Luftdruck werden schon 20 Prozent der Kräfte nicht mehr übertragen. Je stärker der Luftdruck von den Vorgaben abweicht, desto extremer und gefährlicher wird die Situation. Im Test driftete das Auto aus der Kurve, und beim Spurwechsel geriet das Fahrzeug ins Schleudern. Fahrzeuge mit ESP haben anfangs einen leichten Vorteil, aber dieser gibt schnell nach. Je voller das Auto beladen ist, desto weniger Seitenkräfte halten es auf der angedachten Spur.
  • Einen längeren Bremsweg! Luftschwache Reifen, besonders Vorderräder, neigen zu einem verlängerten Bremsweg. In der Praxis fand der ADAC heraus, dass auf nasser Fahrbahn 10 % Unterschied entstehen. Bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 bedeutet dies etwa 4,5 Meter mehr. Bei einer Gefahrenbremsung hast Du für gewöhnlich keine 50 Meter und mehr Spielraum. Jeder Meter, der durch eine verlängerte Bremswirkung entsteht, führt zu einem größeren Schaden an Personen und Material. Außerdem kann ABS bei unterschiedlichem Luftdruck nicht so gut eingreifen.
  • Weniger Geld in der Brieftasche. Aus den Tests des ADAC hat sich ergeben, dass Reifen mit zu wenig Luftdruck einen höheren Rollwiderstand erzeugen. Auf 100 km kann das einen Mehrverbrauch von durchschnittlich 0,3 Liter bedeuten. In Anbetracht der immer weiter steigenden Kraftstoffpreise solltest Du Dir die regelmäßige Kontrolle überlegen, denn die Luft kostet nichts.
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Was passiert, wenn der Reifendruck zu hoch ist?

Wenn in Deinen Reifen der Luftdruck zu hoch ist, heben sich die Seiten der Reifen an und Du fährst hauptsächlich auf der Mitte des Reifens. Das hat mehrere Nachteile für das Fahrverhalten und Deine Sicherheit.
Ein zu hoher Reifendruck führt dazu, dass Deine Reifen leichter Schaden nehmen, wenn Du beispielsweise durch ein Schlagloch oder gegen einen Bordstein fährst. Da der Reifen viel praller ist als vorgesehen, können Risse im Material entstehen.
Da sich die Lauffläche auf der Straße verringert, wird der Reifen ungleichmäßig abgenutzt. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass das Profil nur zum Teil auf der Straße aufliegt. Die Haftung verringert sich und damit verschlechtert sich das Verhalten des Autos deutlich, gerade in Kurvenfahrten. Der Bremsweg kann sich zudem auch noch verlängern.
Du solltest also darauf achten, dass Du beim Reifen nicht zu viel Luft in den Reifen pumpst. Vertraue daher immer den vom Hersteller angegebenen Werten, da die Reifen für diesen Luftdruck ausgiebig getestet wurden.

Was passiert, wenn der Reifendruck zu niedrig ist?

Bei einem zu niedrigen Reifendruck tritt genau das Gegenteil zu erhöhtem Druck auf. Dort liegen die Reifen eher an den beiden äußeren Seiten auf. Wenn der Reifen nämlich zu schlapp ist, liegen teilweise die Felgen auf und dadurch entsteht eine starke Abnutzung der Seiten. Durch die größere Auflagefläche der Reifen erhöht sich der Rollwiderstand und damit auch der Kraftstoffverbrauch enorm. Viel schlimmer ist jedoch, dass Deine Fahrsicherheit unter einem zu geringen Reifendruck leidet. Die schlappen Reifen werden instabiler und damit schwerer zu kontrollieren. Das allgemeine Fahrverhalten verschlechtert sich, die Lenkung wird schwammig und dadurch erhöht sich die Schleudergefahr. Auch hier wird Dein Bremsweg wesentlich länger, was Deine Sicherheit im Straßenverkehr immens beeinträchtigt.

Den richtigen Reifendruck beim Auto finden

Welche Folgen kann zu hoher oder zu niedriger Luftdruck in den Reifen haben? Diese Frage haben wir Dir nun beantwortet. Du solltest also kein Risiko eingehen und Deinen Reifendruck am Auto regelmäßig kontrollieren. Welcher der richtige Reifendruck für Dein Auto ist und wo Du die Angaben zum richtigen Luftdruck findest, haben wir Dir hier aufgeführt.
Da der Reifendruck nicht von den Reifen abhängt, die Du aufgezogen hast, sondern an dem Gesamtgewicht Deines Autos, ist es nicht wichtig, welche Reifen Du fährst.
Den richtigen Reifendruck findest Du an verschiedenen Stellen in Deinem Auto:

  • In der Bedienungsanleitung
  • Innen an der B-Säule der Fahrerseite
  • Manchmal im Tankdeckel
  • Reifendruck Tabelle im Internet
Die Angaben beziehen sich auch immer auf die Reifen im kalten Zustand. Daher solltest Du am Anfang Deiner Fahrt den Reifendruck kontrollieren und nicht, wenn die Reifen schon warm gefahren sind.
Merke: Bei erhöhten Temperaturen steigt der Reifendruck. Bei tiefen Temperaturen sinkt der Luftdruck in den Reifen.
Daher ist ein erhöhter Reifendruck von ca. +0,1 bar bis +0,2 bar für Deine Sicherheit unproblematisch. Die Hersteller haben mit einkalkuliert, dass sich der Reifen während der Fahrt erwärmt. Wenn die Reifen nach der Fahrt wieder abgekühlt sind, haben sie auch wieder den vorgeschriebenen Reifendruck.

Wie oft den Druck überprüfen?

In der Regel solltest Du den Reifendruck einmal monatlich prüfen. Außerdem vor langen Reisen oder nach einem Reifenwechsel. Vergesse beim Überprüfen den Ersatzreifen nicht, damit dieser notfalls einsatzbereit ist. Beachte dabei, dass der Druck bei einem Notrad deutlich höher sein muss als bei einem herkömmlichen Ersatzrad mit Fahrbereifung.

Fazit zum richtigen Reifendruck / Luftdruck

Der richtige Reifendruck beeinflusst sehr viele Faktoren, vor allem aber die Fahrsicherheit. Auch wenn es übertrieben klingen mag, der ADAC empfiehlt eine Kontrolle des Reifendrucks alle 14 Tage. Wird ein Auto oftmals schwer beladen, kann der hohe Druck die Luft schneller entweichen lassen. Entsprechende Überwachungssysteme sind seit 2014 vorgeschrieben. Ist Dein Auto älter, solltest Du das empfohlene Prüfintervall unbedingt einhalten - Deiner eigenen Sicherheit zuliebe. Reifenwechseln gehört übrigens auch zur Grundpflege eines Fahrzeugs, und wer den Räderwechsel selbst durchführen möchte, kann mit den richtigen Schritten viel Zeit und Geld sparen.

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