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Sägezahnprofil Reifen - was ist das?

Sägezahnprofil Reifen - was ist das?

Lesezeit: 8 Min.
Autor: OR24
18.09.2024
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Das Fahrverhalten Deines Fahrzeugs hat sich in letzter Zeit zum Negativen verändert? Du bemerkst ein seltsames „Flattern“ des Lenkrads und deutlich lautere Abrollgeräusche der Reifen? Dann könnten Deine Reifen ein Sägezahnprofil ausgebildet haben. Warum dies wenig wünschenswert ist und was Du dagegen tun kannst - all das erfährst Du in diesem Ratgeber.


Was ist ein Sägezahnprofil?

Das Sägezahnprofil bzw. der Sägezahnverschleiß ist ein abgestuftes Verschleißmuster auf den einzelnen Profilblöcken eines Reifens, das zu erhöhten Reifengeräuschen führen kann. Der Sägezahn wird durch ungleichmäßige Verformung der Laufflächenblöcke in der Aufstandsfläche des Reifens verursacht. Das Phänomen ist bei nicht angetriebenen Rädern stärker ausgeprägt als bei angetriebenen Rädern.

Neue Reifen sind aufgrund der größeren Elastizität der hohen Profilblöcke anfälliger für Sägezahnabrieb. Mit abnehmender Profiltiefe werden die Profilblöcke steifer und die Neigung zur Abnutzung in einem Sägezahnprofil nimmt ab.

Wie wirkt sich ein Sägezahnprofil beim Reifen aus?

Sägezahnprofil Reifen - was ist das und wie beeinflusst es die Fahrsicherheit? Ein ausgeprägter Sägezahn-Verschleiß am Reifen kann dazu führen, dass ein stark erhöhtes Abroll- bzw. Reifengeräusch entsteht. Zudem kann es zu einem unruhigeren Fahrverhalten kommen, das sich beispielsweise durch ein „flatterndes“ Lenkrad und/oder unerwünschte Aufbaubewegungen zeigt.

Wodurch wird der Sägezahn am Reifen verursacht?

Eine ausgeprägte Bildung des Sägezahnprofils tritt häufig unter folgenden Bedingungen auf:

  • Der Reifendruck ist falsch eingestellt
  • Das Profil des Reifens ist grob und besitzt offene Blöcke
  • Der Reifen ist auf der nicht angetriebenen Achse montiert
  • Es werden häufig sehr schnelle Kurvenfahrten unternommen
  • Es handelt sich nicht um richtungsgebundene Reifen

Reifen mit Sägezahnbildung entstehen häufig durch falsche Reifendruckeinstellungen. Viele Autofahrer sind unsicher, welcher der richtige Reifendruck ist und wann er überprüft werden sollte. Dabei ist es entscheidend, die Empfehlungen des Herstellers genau zu befolgen. Abweichungen führen zu einem ungleichmäßigen Abrieb des Reifenprofils, was den Verschleiß verstärken kann.

5 Gründe für Sägezahnprofil Reifen / Sägezahnreifen

Überprüfe regelmäßig den Luftdruck, auch wenn der Reifen bereits Sägezahnbildung zeigt. Ein korrekter Luftdruck kann helfen, weiteren Verschleiß zu vermeiden.

Mit Sägezahn Reifen weiterfahren?

Es gibt öfter das Gerücht unter Autofahrern, dass ein Sägezahnprofil von ganz allein wieder verschwindet. Man muss nur den Sägezahn Reifen weiterfahren und das Problem behebt sich von selbst. Das ist jedoch falsch!

Wenn Du nichts gegen den ungleichen Abrieb tust und einfach mit Sägezahn Reifen weiterfährst, wird sich die Lebensdauer Deiner Reifen deutlich verringern. Zudem werden die unangenehmen Nebeneffekte nur stärker. Das Lenkrad flattert bzw. vibriert immer mehr und die Reifengeräusche werden auch immer lauter. Es wird für Dich einfach unangenehmer, mit Deinem Auto zu fahren.

Dieses Gerücht kommt daher, dass je weiter das Profil abgefahren ist, desto härter wird das Gummi. Da die Sägezahnbildung am Reifen durch weiches Gummi begünstigt wird, könnte man meinen, je länger Du fährst, desto weniger Sägezahnprofil bildet sich. Dabei wird aber nicht bedacht, dass der Reifen erst sehr weit verschleißen muss und viel Profil verloren haben muss, bevor dieser Effekt eintreten kann.

Dann ist es meistens schon so weit, dass Du Deine Reifen wechseln musst. Den Sägezahn Reifen weiterzufahren hat Dir letztendlich also nichts gebracht. Wenn Du diese negativen Effekte verhindern willst, musst Du schon aktiv werden und die Sägezahnbildung bekämpfen bzw. vorbeugen.

Was Du tun kannst, um vorhandene Sägezahnbildung am Reifen zu beheben

Bei Sägezahnbildung sollte die Drehrichtung des Reifens umgekehrt werden. Bei besonders starkem Sägezahnverschleiß und erhöhten Reifengeräuschen sind die Reifen diagonal zu wechseln. Dadurch wird der Sägezahneffekt reduziert. Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb wird dieser Effekt durch den größeren Verschleiß an der Vorderachse verstärkt.

Die Reifengeräusche sind unmittelbar nach dem Reifenwechsel etwas lauter, kehren aber nach ca. 500 bis 1000 km Fahrt wieder auf ein normales Niveau zurück.

Laufrichtungsgebundene Reifen

Bei erhöhter Sägezahnbildung an den Hinterreifen - insbesondere bei Fahrzeugen mit Frontantrieb - solltest Du Vorder- und Hinterreifen vertauschen. Bei erhöhtem Sägezahnprofil an den Außenkanten der Reifen einer Achse solltest Du am besten beide Reifen auf der Felge umdrehen. Das linke Rad muss dann auf der rechten Fahrzeugseite und das rechte Rad auf der linken Seite montiert werden.

Verschleißverhalten von Hochgeschwindigkeitsreifen

Diese Reifen sind für sehr hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Bei der Entwicklung dieser Reifen ist eine gute Haftung auf nasser Fahrbahn das Hauptziel. Die Laufflächenzusammensetzungen haben nicht die gleiche Verschleißfestigkeit wie T- und H-Reifen für niedrigere Geschwindigkeiten. Die Lebenserwartung von Hochgeschwindigkeitsreifen ist daher bei vergleichbaren Einsatzbedingungen deutlich geringer, und auch die Neigung zur Sägezahnbildung tritt verstärkt auf.

Da solche Reifen immer laufrichtungsgebunden sind, bleibt bei starkem Sägezahnprofil nur der Austausch des betroffenen Reifens.

Reifen mit Sägezahn überarbeiten

In einigen Fällen ist es möglich, Reifen mit Sägezahnprofil nachträglich zu überarbeiten. Dabei wird das Reifenprofil mithilfe einer Präzisionsfräse bearbeitet. Nachdem er vermessen wurde, wird so lange Material vom Profil abgenommen, bis sich der Ausgangszustand der Lauffläche wieder einstellt. Allerdings kann sich durch das Abnehmen von Profil die Lebenserwartung des Reifens verringern. Bei diesem Vorgang spricht man auch vom sogenannten „Egalisieren“. Es kann nur von einem Meisterbetrieb des Vulkaniseur- und Reifenmechanikerhandwerks durchgeführt werden.

So beugst Du einer Sägezahnbildung vor

Der sogenannte Sägezahn beim Reifen hängt insbesondere auch vom Luftdruck und der Fahrweise ab. Somit kannst Du der Sägezahnbildung am besten vorbeugen, indem Du den Reifendruck möglichst kontinuierlich überwachst und richtig einstellst. Außerdem solltest Du die Räder regelmäßig wechseln, und zwar seitengleich sowie von vorne nach hinten. Der richtige Wechselintervall liegt bei etwa 5.000 bis 8.000 km. Alternativ kannst Du die Reifen nicht von vorne nach hinten, sondern von links nach rechts tauschen. So kehrt sich die Laufrichtung der Reifen um und die Sägezahnbildung kann gar nicht erst auftreten.

Sofern Du keine Vorkehrungen zum Vermeiden der Sägezahnbildung triffst, kann die Haltbarkeit der Reifen durch die Sägezahnbildung auf weniger als 50 % sinken.

Expertentipp: Passe Deine Fahrweise so an, dass die Gefahr zur Sägezahnprofil Reifenbildung abnimmt. Je sportlicher die Fahrweise ausfällt, desto größer ist die Gefahr, dass die Reifen an Deinem Fahrzeug ein Sägezahnprofil ausbilden. Kurven in hohem Tempo (mit entsprechend großen auftretenden Seitenkräften auf die Reifen) sowie sportliche Beschleunigungs- und Bremsmanöver beanspruchen das Profil sehr stark. Wenn Du also Wert auf eine hohe Lebensdauer Deiner Reifen legst, solltest Du moderat fahren und alles vermeiden, was die Reifen extrem belastet.

Fazit

Die Sägezahnbildung am Reifen wird durch viele Faktoren beeinflusst. Die meisten dieser Faktoren liegen in der Hand des Fahrers, also in Deiner Hand! Achte stets auf einen korrekten Luftdruck, passe Deine Fahrweise an und positioniere die Reifen am Fahrzeug immer wieder anders. So erreichst Du die optimale Lebensdauer und kannst der Sägezahnbildung wirkungsvoll vorbeugen.

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