Reifendruck / Luftdruck bei Winterreifen
Dass Winterreifen viel zur Fahrsicherheit in der kalten Jahreszeit beitragen und bei entsprechenden Wetterverhältnissen sogar gesetzliche Pflicht sind, weißt Du sicher. Allerdings ist es mit der bloßen Montage von Winterreifen nicht getan. Auch der Zustand der Reifen und der Luftdruck müssen stimmen, damit Du sicher auf allen Straßen unterwegs bist. Um Letztgenannten soll es hier gehen - Du erfährst alles, was Du über den korrekten Luftdruck bei Winterreifen wissen musst.
Regelmäßige Prüfung des Reifendrucks
Das A und O der Reifensicherheit ist der richtige Luftdruck. Um diesen sicherzustellen, ist es wichtig, dass Du den Luftdruck Deiner Reifen regelmäßig prüfst. Am besten bei jedem Tanken oder zumindest 1-2 mal im Monat.
Dazu musst Du wissen: Der Reifendruck variiert je nach Temperatur. Bei Wärme nimmt er zu, bei Kälte ab. Beträgt der Druck bei 20 Grad Celsius beispielsweise 2,0 bar, so fällt er bei 0 Grad Celsius auf 1,8 bar ab. Daher sollte der Luftdruck im Winter immer etwas höher als im Sommer gewählt werden, damit Du auch für die tiefsten Temperaturen gerüstet bist.
Wie der Luftdruck der Reifen geprüft wird, dürfte bekannt sein. Am besten verwendest Du dafür das Prüfgerät an der Tankstelle. Dort wird der Schlauch an die Reifenventile angeschlossen, dann kannst du den aktuellen Reifendruck am Gerät ablesen. Mit den Plus- und Minustasten kannst Du den Luftdruck auf das gewünschte Maß reduzieren oder erhöhen.
Eine praktische Sache ist das inzwischen in vielen neueren Autos verbaute Reifendruckkontrollsystem (RDKS). Dabei überwacht das Fahrzeug quasi selbstständig den Druck in allen vier Reifen. Mehr dazu findest Du weiter unten.
Wo Du den richtigen Luftdruck für die Winterreifen findest
Apropos „gewünschtes Maß“: Der Luftdruck sollte stets bei kalten Reifen gemessen werden. Also bevor Du das Auto lange fährst und die Reifen dabei erwärmt werden. Der Weg zur Tankstelle ist natürlich kein Problem.
Den empfohlenen Kaltdruck findest Du in der Betriebsanleitung und auf einem Schild (oder Aufkleber) am Fahrzeug. Wo der Hinweis angebracht ist, unterscheidet sich von Fahrzeug zu Fahrzeug - er kann sich an der Stirnseite der Fahrzeugtür, an der A-Säule, in der Handschuhfachklappe oder der Tankklappe befinden. Dort stehen die empfohlenen Luftdrücke für die Reifen. Teilweise werden mehrere Werte angegeben, z. B. für das leere und das beladene Fahrzeug. Bei einem normalen PKW liegt der empfohlene Reifendruck i. d. R. zwischen 1,8 und 2,8 bar. Der Herstellerwert unterscheidet dabei meist nicht zwischen Sommer- und Winterreifen.
Einheiten des Reifendrucks
In Deutschland und Europa wird der Reifendruck gewöhnlich in der Einheit „bar“ angegeben. Es handelt sich hierbei nicht um den absoluten Druck, sondern um den Überdruck. Dieser wird im Vergleich zum Umgebungsdruck - genannt Luftdruck - betrachtet. Wird der Reifendruck also beispielsweise mit 2,7 bar angegeben, bedeutet das: Der Druck liegt 2,7 bar über dem Umgebungsdruck, der in der Regel ca. ein bar beträgt. Betrachtet man den Reifendruck absolut, würde dieser also bei 3,7 bar liegen.
Die Reifenfüllmessgeräte an den Tankstellen machen es Dir jedoch einfach: Sie zeigen immer nur den relativen Druck im Reifen an (also den Überdruck). Genau dieser Reifendruck wird auch in den Fahrzeugpapieren bzw. auf dem entsprechenden Aufkleber am Fahrzeug angegeben. Die Werte werden jedoch seit 2012 in Europa in Kilopascal angegeben, wobei 100 kPa einem bar entspricht.
Die Angabe in bar oder kPa ist aber in der Regel nicht auf dem Reifen zu finden. Hier wird der maximale Reifendruck in der in den USA gebräuchlichen Maßeinheit psi (pound per square inch) angegeben. Umrechnung: 1 bar entspricht 14,5 psi.
Negative Auswirkungen von falschem Luftdruck
Welche Folgen kann zu hoher oder zu niedriger Luftdruck in den Winterreifen haben? Ein falscher Luftdruck in den Reifen kann sich gleich mehrfach negativ auswirken, u. a. auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs, aber auch auf den Verschleiß und somit auf die Kosten. Schauen wir uns die einzelnen Kritikpunkte einmal etwas näher an:
Zu niedriger Luftdruck:
- erminderte Spur- und Richtungsstabilität
- Erhöhter Reifenverschleiß durch Walkwirkung
- Höherer Kraftstoffverbrauch
- Vorzeiger Ausfall des Reifens
Zu hoher Luftdruck:
- Schlechtere Fahreigenschaften durch verringerten Fahrbahnkontakt
- Aufprallbrüche
- Verringerte Bremsleistung
- Ungleichmäßiger Reifenverschleiß
Regelungen zu RDKS und Winterreifen
Inzwischen ist das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) in Europa gemäß der EU-Verordnung Nr. 661/2009 gesetzlich vorgeschrieben. Seit dem 1. November 2012 müssen alle neu homologierten Fahrzeugmodelle mit einem solchen System ausgerüstet sein. Seit 1. November 2014 ist das System für alle Neuwagen gesetzlich vorgeschrieben - unabhängig davon, ob das Fahrzeug mit Sommer- oder Winterrädern gefahren wird.
Doch worum handelt es sich bei einem RDKS überhaupt? Ein Reifendruckkontrollsystem - kurz RDKS - ist ein elektronisches System, das entwickelt wurde, um den Luftdruck in den Reifen verschiedener Fahrzeugtypen zu überwachen. Das RDKS liefert dem Fahrer Echtzeit-Reifendruckinformationen, entweder über eine Anzeige, ein Piktogramm oder eine einfache Niederdruckwarnleuchte. Das RDKS kann dabei in zwei verschiedene Typen unterteilt werden - direkt und indirekt. Ziel der Einführung des RDKS ist es, Verkehrsunfälle, erhöhten Kraftstoffverbrauch und ebensolchen Reifenverschleiß durch Reifen mit zu wenig Luftdruck zu vermeiden, indem der Minderdruck im Reifen frühzeitig erkannt wird.
Expertentipp: Besitzt Dein Fahrzeug ein RDKS, ist es wichtig, möglicht hochwertige originale Winterräder bzw. Winter Felgen zu verwenden. Solche findest Du zu Top-Preisen im Shop von Original-Räder.de.
Fazit: Nur mit dem richtigen Reifendruck bist Du wirklich sicher unterwegs. Achte bei Winterrädern immer darauf, dass diese einen optimalen Luftdruck aufweisen. Falls Dein Fahrzeug ein Reifendruckkontrollsystem besitzt, bist Du auf der sicheren Seite. Ansonsten solltest Du den Reifendruck mindestens 1-2 mal im Monat an der Tankstelle kontrollieren.
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